Flurtypen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Flurform)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Flurtypen und Flurformtypen sind Begriffe der Ordnung, Beschreibung und Interpretation von landwirtschaftlichen Räumen.

Beispiele für Flurtypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flurtypen sind:

  • Gemarkung: Als Gemarkung bezeichnet man die zu einer Siedlung gehörige Gesamtfläche. Ursprünglich wurde sie nach Gewohnheitsrecht festgelegt, später durch Kataster vermessen.
    • Flur: Teil der Gemarkung, der einer individuell- oder privatrechtlich geregelten Nutzung unterliegt, in Parzellen aufgeteilt.
      • Flurstück (Parzelle): Kleinste Besitzeinheit in der Flur. (Hier herrschen länderweise in den Grundbüchern unterschiedliche Sprechweisen.)
        • Besitzparzelle
        • Betriebsparzelle (mehrere Besitzparzellen, Flächen verschiedener Nutzung)
    • Allmende: Zu der im Unterschied zur Flur gemeinschaftlich genutzten Fläche gehörte der Anger, aber auch Weiden und Wälder.

Beispiele für Flurformtypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flurformtypen sind:

  • Reine Flur – ein Parzellentyp herrscht vor
  • Mischflur – mehrere Parzellentypen kommen vor

Flurformen

  1. Blockflur – Parzellenverhältnis Länge zu Breite 1:1–1:5/1:10
  2. Streifenflur – Parzellenverhältnis Länge zu Breite ab 1:10
  3. Gewannflur – Parzellenverband schmaler, gleichlaufender, streifenförmiger Grundparzellen in Gemengelage
    • Anzahl der Parzellen in Gewann = Anzahl der Hausstätten
  • Felix Bachofer: Die Gliederung der Flur: Formen Genese. Seminararbeit Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Geographisches Institut), 2002, ISBN 978-3-638-17285-1 (E-Book, grin.com).
  • H. Uhlig: Die Siedlungen des ländlichen Raumes. In: Materialien zur Terminologie der Agrarlandschaft Vol. II, Gießen 1972.